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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die Oberstufe - S. 28

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
28 Heimatkunde von Pommern Ii. winden hervor. Die Segelschiffe verlassen mit dem Landwind abends die Häfen, und mit ihm fahren die Zischer zu ihrem Gewerbe aus. Zur unsre Küste sind die Westwinde neben Südwinden vorherrschend. Aus dieser Richtung kommen auch die heftigsten Stürme, namentlich im März und Dezember. Um diese Zeit müssen die Wasserumsetzungen und die Wände- rungen des Lodenmaterials an der Küste am lebhaftesten er- folgen. 5lber diese Stürme, die vom Lande wegwehen, sind nicht so gefährlich wie die Nord- oststürme, die die gefürchteten Sturmfluten hervorrufen (1304, 1449, 1625, 1872, 1913/14; vgl. Teil I, S. 42). 3m allgemeinen erzeugt der lvind nur mäßigen See- gang, der aber schon genügt, das Wasser der Bodden bis zum Grunde aufzuwühlen, so daß streifiger Wellenschaum die Oberfläche deckt. Lei stillem Wetter pflegt sich der Seegang bald zu legen. Erst östlich von Bornholm bringt die große Wasserfläche echte „Dünung" zustande. Z. Oünenbildung. Jede Welle läßt auf der Strandfläche einen winzigen Sand- wulst liegen, der vom Winde getrocknet und dann landeinwärts getrieben wird. Er würde weithin wandern und fruchtbares Land verschütten, wenn nicht pflanzen, die das Salz und das Eingeschüttetwerden vertragen, sich ansiedelten, den Wind verlangsamten, seine Tragkraft verminderten und den Sand aufhielten. So entsteht ein Oünenwall. Kbb. 26. Oünensteilküste bei Kolberger Deep, sphot. R. Richter, Stettin.)

2. Für die Oberstufe - S. 30

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
30 Heimatkunde von Pommern Ii. Die meisten sind jetzt festgelegt worden, erst mit Strauchwerk, dann mit Sandgräsern, später mit Wald. Durch Ladegäste oder durch weidende Tiere wer- den oft unversehens Sandstellen entblößt, der Wind kann nun angreifen und reißt eine große Scharte in den Dünenwall. Oie Staatsbe- Hörde greift aber dann ein und be- steckt unter Auf- wendung großer Kosten den Windriß schnell mit Strauch- werk, um größeres Unheil einer lvan- derdünezuverhüten. Das unbefugte Be- treten solcher Dünen ist verboten. Iii. Die Ostsee und die pommersche ttüste. 1. Lage und Gröhe. Das große Wasser, nach dem Pommern als „Land am Meer" bezeichnet wurde, ist die O st s e e. Dieser Name ist von den Dänen übernommen worden, obwohl das Meer seiner Lage nach für Pommern die Nordsee war. Die alten Bewohner Preußens nannten sie das Baltische Meer, d. h. das weiße Meer. Der Pommern begrenzende Abschnitt gehört zum südbaltischen Teil der Ostsee. Da sie ringsum von Land eingeschlossen ist und die Verbindung mit der Nordsee nur durch drei enge, flache Meeresstraßen, den Sund und die beiden Belte herstellt, muß die Ostsee als ein Binnenmeer bezeichnet werden. Ihre größte Längenausdehnung beträgt 1550 km, ihre Breite zwischen Schweden und Deutschland 75—220 Km, ihr Zlächeninhalt etwa 415 480 qkm. (Zum vergleich: Deutsches Reich = 540 000 qkm.) Die Ostsee ist also fast 4/s mal so groß wie das Deutsche Reich, l4 mal so groß wie Pommern. 2. Entstehung, vor Beginn der Eiszeit schon hat im Norden Pommerns ein Meeresbecken bestanden, das der Rest des großen Tertiärmeeres war, durch das die norddeutsche Tiefebene überflutet wurde. Dann wurde der südliche Teil des Meeres- bodens durch Bewegungen in der Erdkruste aus dem lvasser emporgehoben, während der nördliche Teil als flache lvasserrinne bestehen blieb. In diese drangen zur Eiszeit die gewaltigen Gletschermassen des Nordens und füllten allmählich die Tiefe der See aus. Oie See war noch nicht 60 m tief, das Eis aber über 1000 m dick. Beim Rück- gang und Abschmelzen des Eises wurde das Meeresbecken wieder mit Wasser angefüllt. Z. Oer Meeresboden bietet ebenso eine Abwechslung von Berg und Tal wie das Land. Durchschnittlich ist die Ostsee 67 m tief, aber an manchen Stellen sehr flach. Diese Eigentümlichkeit schafft für Hinterpommern den besten Schutz

3. Für die Oberstufe - S. 31

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. Die Ostsee und die pommersche Rüste. 31 gegen feindliche Kriegsschiffe, hat aber auch andrerseits das Sehlen von See- Häfen zur Zolge. von den Ungleichheiten des Meeresbodens zeugen die prerow- dank vor dem Vach, der Kdlergrund nordöstlich von Rügen, die Gderbank vor der Gdermündung und die Stolpebank vor der Stolpe, die die Überbleibsel des in das Wasser untergetauchten Insellandes sind, vurch die erwähnte Senkung wurde auch die östliche Landeinfassung des flachen Greifswalder Soddens zerstört, der jetzt größern Schiffen nur den Zugang in die offene See durch eine Fahrrinne (Gsttief) gewährt. Kuf der Gderbank hat man noch in 30 m Tiefe Torfbildung festgestellt, ebenso im Strelasund bei 4—5 m Tiefe. Über dem Kdlergrund hat das Wasser nur eine Tiefe von 6 m, so daß unsre großen Kriegsschiffe in diesem Teil der See nur mit der größten vor- ficht fahren können. ver Meeresboden ist zu- meist mit weißem Sand be- deckt, hat aber auch an manchen Stellen, aufdenlänken, größere Mengen von Steinen aufge- stapelt, viese weisen immer auf versunkenes Land hin. Lei Ko- serow an der Nordküste von Usedom haben Steine die ver- anlassung zur Sage von der versunkenen Stadt vineta ge- geben. Nach Jahrhunderten werden vielleicht die Greifs- walder Oie und der Nuden gleichfalls von den Nleeres- fluten verschlungen worden sein. Unter dem weißen Sand liegt auf manchen Stellen der von Sichten der ältesten Tertiärzeit herrührende Lernstein, der von der stürmischen Bewegung des lvassers aus seinem Lett freigespült und mit dem Meertang an den Strand geworfen wird. 4. Meeresbewegung. va die Ostsee vom offenen Ozean ziemlich ab- geschlossen ist, macht sich die Erscheinung von Zlut und Ebbe nur sehr schwach bemerkbar. Lei Krkona beträgt der Unterschied zwischen dem Steigen und Sailen des Wassers 20 mm, bei Swinemünde sogar nur 11 mm. Die Schwankungen des Wasserstandes haben also nur in den Winden ihre Ursache. Oer Westwind staut im Osten das Meer, Ost- und Nordwinde im Westen und Süden. Weht also der Wind längere Zeit aus einer Richtung, so steigt das Wasser an einer Seite, während es an der andern fällt, vas plötzliche Um- schlagen des Windes — auf lange Westwinde Nordsturm — ruft Sturmfluten hervor, die entsetzliche Verheerungen an den Nüsten zur Kolge haben (vgl. Teil I, S. 42: Die Sturmflut von 1872). Eine besondere Art von Zlut ist der Seebär, der durch örtliche Schwankungen des Luftdrucks hervorgerufen wird. Der Seebär macht sich bei ruhigem, schwülem Sommerwetter bemerkbar, von einem brummenden Ton Kbb. 30. Festgelegte Wanderdüne bei ttralow-Strand. (phot. R. Richter, Stettin.)

4. Für die Oberstufe - S. 32

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
32 Heimatkunde von Pommern Ii. begleitet — daher der Name Seebär —, erscheint plötzlich eine gewaltige Welle, die sich über das Ufer ergießt, aber bald wieder verschwindet. Line Zolge des durch die Winde veranlagten wechselnden Standes der See ist der „eingehende" und der „ausgehende" Strom in den Flußmündungen, der diese vielfach trichterförmig erweitert hat. Namentlich unangenehm fühlbar macht sich der „eingehende" Strom für das Odertal, das infolgedessen oft weithin überflutet und in der Wiesennutzung geschädigt wird. 5. Farbe, Temperatur und Salzgehalt. Die Zarbe des Ostsee- wassers ist meist grünlich-blau oder stahlblau. Oie Temperatur wird allmählich niedriger von der Oberfläche nach dem Grunde zu. Noch bis zu einer Tiefe von 160 m macht sich der Einfluß der Sonnenwärme bemerkbar. Die Wärme steigt nicht über 22,5" C. Im 3uli beträgt die durchschnittliche Wärme 18°, im September 15°, erst im Oktober unter 14°. Oa die Ostsee ein nordisches Binnenmeer ohne starke Zlutbewegung ist, friert sie leicht zu. von der Tftitte des Dezembers ab bedecken sich die Küsten mit einer Eisdecke. Zast jeden Winter kann man von Stralsund nach der Insel Rügen zu Wagen oder zu Zuß kommen. 1z49 ging man sogar von Stralsund nach Dänemark über das Eis. Oer Zrost sperrt die Häfen für die Schiffahrt- die Reede von Swinemünde ist ungefähr 20 Tage jährlich des Eises wegen für die Schiffahrt nicht zugänglich. Oie Oder und das Stettiner Haff werden dagegen durch Eisbrechdampfer für Schiffe offen gehalten. Oaß die Ostsee leicht zufriert, hat seinen Grund auch in dem geringen Salzgehalt ihres Wassers. Oer größere Salzgehalt findet sich in den untern Wasserschichten. Warum? — Lei Arkona hat die obere Wasserschicht 0,87%, die untere 0,82% bei 10—15 m, 1,5% bei 40—45 m Tiefe. Stärkeren Salzgehalt weisen östlich von Rügen nur einige tiefe Löcher vor der Stolpebank auf. Ntan nennt schwach salziges, mit Süßwasser gemischtes Nleerwasser brackig. 6. Tier- und Pflanzenleben. Oas Tierleben ist in der Ostsee nicht so reich wie in der Nordsee entwickelt. Alle salzliebenden Tiere und pflanzen der Nordsee fehlen entweder ganz oder sind nur verkümmert, von Säuge- tieren kommen die Robben am meisten vor. Oie Seehunde sind den Zischern sehr lästig, da sie nicht nur große Zischräuber sind, sondern auch die Netze gelegentlich zerreißen. Sie werden daher von den Zischern unnachsichtlich ver- folgt, um so mehr noch, da ihr Kell teuer bezahlt wird. Nicht selten kommt das Seeschwein vor, das auch unter dem Namen Oelphin oder Tümmler bekannt ist. Mitunter gerät auch ein Wal bei der Verfolgung der Heringszüge in die pommerschen Gewässer und büßt sein Erscheinen hier mit dem Tode, da er meist im flachen Wasser strandet. Km wichtigsten sind die Zische und unter ihnen der Hering, der zwar magerer als der Nordseehering, aber zarter ist, und daher gern in geräuchertem und mariniertem Zustande in den Handel gebracht wird. Zur Zeit der Hansa waren die Heringsfänge in der Ostsee sehr bedeutend, gingen später aber zurück, da die Heringe abwanderten. Außerdem finden sich Zlunder, Steinbutt, Hecht, Zander, Makrele, Aal. Oer Schellfisch, der in der Nordsee der wichtigste Zisch ist (Kabeljau), tritt in der Ostsee als Oorsch auf. Oer Lachs- und Störfang ist nicht mehr so bedeutend wie früher. Immerhin ist aber der Handel mit Ostsee- fischen noch sehr umfangreich, vas Stettiner Haff allein liefert jährlich für

5. Für die Oberstufe - S. 33

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. Die Oftfee und die pommersche Rüste. 33 fast 2 rrtill. Mark Zische. Der Gesamtfang des Ostseegebiets hatte 1911 einen Wert von etwa 8 249 000 Mk., von denen 1 916 000 Im., also beinahe ein viertel, auf das Stettiner Haff entfallen. von den Niedern Seetieren müssen die Vuallen besonders ermähnt werden, die eine gallertartige, durchscheinende Masse mit hängenden Käsern bilden. Sie finden sich namentlich im Juli an der ruhigen Rüste. Den Ladenden werden sie unangenehm, da ihre Berührung leichtes Brennen auf der haut hervorruft. von den pflanzen sind der Blasentang und das Seegras zu merken, die die flacheren und steinigen Gründe in der Ufernähe füllen. Die Wogen werfen sie in großen Massen an das Land. Dort gehen sie bald in Fäulnis über und verbreiten einen hätzlichen Geruch. Sie dienen zur Düngung oder zur Gewinnung von Jod. 7. ver ttampf um die Ostseeherrschaft. Im Mittelalter hatte die Ostsee eine noch grötzere Bedeutung als heute. Sie war das nordische .Mittelmeer", an dessen Rüsten sich mächtige Staaten, Schweden an der Spitze, entwickelten. Die Ostsee war das Meer, auf dem der gewaltige Städtebund der deutschen Hansa die größte Seegeltung erlangte. Unter Lübecks Führung traten die Ostseestädte im 13. Jahrhundert zum Bund der h a n s a zusammen. Das Wort bezeichnete anfänglich nur die Steuern, die von den Raufleuten zur Unterhaltung ihrer Handelsfaktoreien gezahlt wurden. Der Zweck des Zusammentritts der Städte war der Schutz ihres Handels unter Ausschluß anderer, die Wahrung ihrer Freiheiten und gemeinsame Schlichtung ihrer Streitigkeiten ohne Inanspruchnahme des Raisers. Bald wurde der nordische Handel das Monopol der Hansa, der 80 Städte angehörten, unter ihnen folgende vollberechtigte Mitglieder aus Pommern: Stralsund, Greifswald, Wolgast, Anklam, Demmin, Stettin, Gollnow, Stargard, Rolberg, Stolp, Rügenwalde. Rleinere Städte suchten gleichfalls Anschluß an die Hansa, wie Damm, Gartz, Greifenhagen, Röslin, Belgard, Treptow u. a. Über den Kenstern des ersten Stocks des herrlichen Stralsunder Rathauses sind die Wappen der hauptorte des „wendischen Viertels" angebracht. Die Blütezeit der Hansa fällt in das 14. Jahrhundert, in dem die Besiegung ihres größten Feindes, des Dänenkönigs Waldemar Iv., gelang, der die Gründung eines großen nordischen Reiches plante. Er wurde nach mehrjährigen Rümpfen zum Frieden von Stralsund gezwungen (1370), in dem er alle hanseatischen ver- träge und Vorrechte bestätigen und die Rriegskosten bezahlen mußte. Auch mutzten sich die Dänen verpflichten, keinen Rönig ohne Zustimmung der Hansa zu krönen. Die dänische Vorherrschaft auf der Ostsee war damit gebrochen. Aber die Wahl des Dänenkönigs zum Herzog von Holstein und Schleswig und der Untergang des Deutschen Ordens wurden den deutschen Städten verhängnisvoll, so datz die niederländischen Raufleute mit Unterstützung fremder Fürsten in den Ostseehandel eindringen könnten. Zwar oerhalf noch die Hansastadt Lübeck Gustav Wasa zur schwedischen Rönigsherrschaft- dann aber ging es mit Lübecks Macht immer weiter herunter, bis im Dreitzigjährigen Rriege schlietzlich die Ostsee Zu einem schwedischen Binnenmeer wurde, und die einst so stolzen Städte mit Stralsund unter schwedische Herrschaft kamen. Der Nordische Rrieg brachte in Rutzland einen neuen Teilhaber an der Ostseeherrschaft auf den Plan, hundert Jahre später wurde die dänische Flotte durch Nelson erobert. England übte lvaterstraat, Heimatkunde von Pommern Ii. 3

6. Für die Oberstufe - S. 35

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. Die Gstsee und die pommersche Allste. 35 standen damals nur 189 aus den Gstseestädten gegenüber, hundert Jahre später kamen aus der lvestsee 5267 Schiffe (Niederländer 3908) gegen 829 aus deutschen Ostseehäfen (über 200 aus Stralsund). In keinem andern Meer gab es eine so große Zlotte, die zahlreichen tatkräftigen Menschen Nahrung gab, wie in der Ostsee. Oer Handel der alten Hansastädte war nicht zurückgegangen, aber in andre Hände übergegangen. Auch die Art des Handelsverkehrs war eine andre geworden. Zrüher waren die Stückgüter aus lvest- und Südeuropa auf Landwegen langsam und teuer bis Lübeck befördert worden, jetzt wurden sie auf dem billigen Seewege um Skagen herum in die nordischen Länder gebracht. Neben andernwaren kamen also auch andrehandels- w e g e auf. Salz und indische Waren führten die niederländischen Schiffer aus dem Westen ein und brachten dafür aus dem Osten neben Zlachs, Hanf, Wachs, Teer, Pech vor allem L a u h o l z und Getreide. Den bedeutend- sten Anteil am Ost- seehandel hatte in früheren Iahren Stralsund. Kn dessen Stelle ist Stettin ge- treten, das vermöge seiner günstigenlage zum Mittelpunkt des pommerschen Han- dels geworden ist. heute gehört St et- tin nebenhamburg, Oanzig und Königs- berg zu den wichtigsten Zentralmärkten des Salzheringhandels. Es führt so viel Hering aus (1910: 715 138 Saß), wie Oanzig und Hamburg zusammen, da es die beste Gelegenheit hat, auf den Wasserstraßen des Ostens die Heringsware zu billigen preisen weit ins Land zu schaffen. Auch jetzt ist der Stettiner Durchgangshandel größer als der Ein- und Ausfuhrhandel. Aus- geführt werden wie früher holz, Getreide, Vieh, Zische und jetzt auch landwirt- schaftliche Maschinen. Zur Einführung gelangen hauptsächlich Kolonialwaren, Petroleum, Roheisen. Einen guten Ruf in ganz Deutschland hat sich die Greifswalder Zischindustrie erworben; Stralsund, Kolberg, Stolpmünde liefern feine Marinaden. Die Provinz besaß im Jahre 1910 947 Seeschiffe mit 453 976 Registertons (zu 2,83 ebrn). In Stettin kamen an: 5496 Seeschiffe mit einem Raum von 6 558 286 ebrn (Hamburg 17 999 Schiffe mit 39 086 901 cbm). 3n Stettin waren 115 Seeöampfer mit 85 713 Reg.-Tons und 27 Segelschiffe mit 10 066 Reg.-Cons beheimatet (1895: 198 Schiffe, darunter 80 Seedampfer und 12 Segelschiffe). Tin regelmäßiger Schiffahrtdienst wird unterhalten von Stettin nach Kolberg, 3*

7. Für die Oberstufe - S. 36

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
36 Heimatkunde von Pommern Ii. Rügenwalde, Stolpmünde, vanzig, Elbing, Königsberg, Memel (Tilsit), Barth, Greifs- wald, Stralsund, Rostock, Wismar, Lübeck, Kiel, Flensburg, Hamburg, Bremen, Emden, Leer, Wesel, Ouisburg-Ruhrort, Düsseldorf, Uoerdingen, Cöln, außerdem nach Holland und Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Zinnland, Rußland, England, Zrank- reich, Portugal, Spanien und Italien, Amerika (Umladung in Kopenhagen), Asien (Umladung in Kopenhagen oder Gothenburg). Daneben kommen für den Gstseeverkehr, namentlich für die Steigerung des Verkehrs, die sehr wichtige Zährverbindung Saßnitz- Trelleborg in Zrage, außerdem Stralsund, Kolberg, Rügenwalde, Stolpmünde und Swinemünde. Gesamtverkehr 1911: Angekommen und abgegangen: Stettin..................8 367 Schiffe mit 2 832 758 Reg.-Tons. Swinemünde............1 850 „ „ 372 759 „ Stralsund........1 125 „ „ 101 917 Kolberg ........ 634 „ „ 79 790 Rügenwalde....... 520 „ „ 59 037 Stolpmünde..............735 „ „ 136 010 13 231 Schiffe mit 3 582 271 Reg.-Tons. 1912: Oampffähre Saßnitz-Trelleborg: Wagenladungen nach Schweden 46 061 240 kg „ von „ 52 594 850 „ Iv. Das Klima. Zwei Umstände sind für das Klima Pommerns wichtig: die Nähe der (Dst- see und des osteuropäischen Flachlandes. Dagegen ist der Einfluß der höhen- läge und der geographischen Breite von geringer Bedeutung. 1. Temperatur. Unser Heimatland hat ein gemäßigtes Klima mit einer durchschnittlichen Zahreswärme von 7—8° C. Auf dem Landrücken ermäßigt sich die Temperatur um 1°, für Stettin und das Odertal steigt sie auf 8,4°. Die äußersten Grenzen der Temperatur sind 25—30" Wärme und 12—15° Kälte. Stettin hat die mildeste Temperatur, nämlich für den Winter im Durch- schnitt + 0,1° und für den Sommer + 17,2° Idärrrte. Auf dem Landrücken ist das Klima am rauhesten. Da sich dieser von Westen nach Osten erstreckt, läßt er die wärmeren südlichen Luftströmungen nicht in das Land hinein, aber versperrt auch den kälteren, nördlichen Luftströmungen den Weg nach Süden. Längs der Ostsee sind die Winter warm und die Sommer kühl, auf dem Landrücken die Winter kälter und die Sommer wärmer, im Gdertal (Stettin) die Sommer warm und die Winter milde. Das allmähliche Schmelzen der großen Eismassen in der nördlichen Ostsee — das Derdunsten kühlt die Luft ab — macht den Winter an der Küste länger, den Zrühling kurz und kühl. Dafür ist der herbst hier aber um so schöner. Auf dem Landrücken gibt es oft gar kein eigentliches Zrühjahr. häufig vernichten starke Nachtfröste im Nlai und auch im Juni die jungen pflanzen oder halten ihr Wachstum auf. Die Wintersaaten werden durch die kalte und dabei trockene Witterung stark be- schädigt. Im Sommer herrscht mitunter einige Wochen hindurch starke Hitze, heiße Tage und kalte Nächte sind aber auch keine Seltenheit. Die Getreideernte in

8. Für die Oberstufe - S. 40

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
40 Heimatkunde von Pommern Ii. Sträucher und Kräuter entsprechen in Vorpommern und im hinter- pommerschen Küstenlands den nordwestdeutschen Arten, wogegen sich im Stettiner Odertal manche eingewanderten Zormen der Steppenflora vor- finden. An dem Strande ist der Wohnort von Strandgras (Strandhafer), Stranddistel, Strandbinse- salzigen, feuchten Loden liebt Sellerie, sandigen bevorzugen das gemeine Heidekraut, Lesenstrauch, Wacholder und Zarn. Letztere drei tragen durch ihre halbverwesten Wurzeln und Stengelreste zur Bildung des Grtsteins bei, der aus zusammengekittetem Heidesand besteht. Oer Wald verkümmert darauf, weil die Wurzeln nicht in die Tiefe können. Neuerdings zerstört man die Ortsteinschicht (wie in der Lüneburger Heide) durch Sprengungen. Oer Seesand gibt noch für den Sanddorn die notwendigen Lebenskräfte her. Kbb. Zs. Die kjerzogseiche bei Stettin. Kbb. 36. lveidenweg im weizacker, (Pfyot. Prof. Dr. winkelmann, Stettin.) (phot. R. Richter, Stettin.) Auf dem Waldboden gedeihen die Preiselbeere und Heidelbeere (Licks- beere). In den Wäldern der Ückermünder Heide wird die größte Leerenernte Deutschlands gehalten. 3m Zrühling bedeckt sich der Loden der Laubwälder mit einem Llütenteppich, dem namentlich Zeigwarzenkraut, Anemone und Leberblümchen die Zarben geben. Oie Wiesen sind zum größten Teil Grünlandsmoore, die die Sohle der alten Talgründe und Lodensenken ausfüllen. Auf ihnen finden wir die be- kannten Gräser und Kräuter, die für die Heuwerbung besonders wertvoll sind,- aber auch Wollgras, Sumpfporst, Kauschbeere und an den Seerändern Linsen und Röhricht.

9. Für die Oberstufe - S. V

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Die neueren Unterrichtspläne verlangen allgemein die Betonung des heimatkundlichen Prinzips. Daher wird mit Freuden die Forderung begrüßt, im erdkundlichen Unterricht der Oberstufe eine zusammenhängende Behandlung der heimatprovinz zu bieten. Jedes erdkundliche Lehrbuch bedarf also eines heimatkundlichen Anhangs. In dem vorliegenden t^eft ist dieser versuch für die Provinz Pommern gemacht worden. Während in Fjeft I das Haupt- gewicht darauf gelegt ist, ein möglichst anschauliches Bild der engeren Heimat der Hauptsache nach zu gewinnen, kommt es jetzt darauf an, auf Grund der wichtigsten Tatsachen zu zeigen, wie der heimatliche Boden entstanden ist, und wie er durch die noch heute wirkenden umgestaltenden Kräfte unausgesetzt verändert wird. Die ausführliche Darstellung des Kulturbildes ist so angelegt, daß immer die Abhängigkeit des Menschen von der heimatlichen Scholle her- vortritt. Vervollständigt wird das Bild der Heimat durch die wichtigsten Ab- schnitte aus der pommerschen Geschichte, die in Beziehung zu der allgemeinen Geschichte gesetzt werden müssen. In erster Linie sind diese Kapitel als ge- schichtliche Ergänzungen für die Mittel- und Oberstufe bestimmt, bieten aber auch der Oberstufe einen anregenden Stoff zu selbständiger Wiederholung. Aus diesem Grunde sind auch die geschichtlichen Ergänzungen in einem Heft vereinigt worden. Volksschulen, mittlere und höhere Schulen sowie die Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen werden die dargebotenen Stoffe unterrichtlich ver- werten können, deren Anschaulichkeit durch charakteristische Abbildungen und Kartenskizzen gefördert werden soll. Anregungen zur Verbesserung des Büchleins werde ich stets dankbar entgegennehmen. Stettin, im April 1914. Hermann tvaterstraat, Rektor der I. Mädchen-Mittelschule.

10. Für die Oberstufe - S. 44

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
44 Heimatkunde von Pommern Ii. Die wirtschaftlich nutzbare Zeit vom Unfang der Krühjahrsbestellung bis zum Ende der Herbstbestellung sind für den Landrücken fünf Monate, am Stettiner Haff schon 6—7 Tronate. Gartenbau. Oer Gartenbau ist in Pommern nur von geringer Bedeutung. In größerm Umfang wird er in den Unterdörfern des Stettiner Odertals betrieben, da die Nähe der Großstadt und die guten Eisenbahnverbindungen mit Berlin den Betrieb des Gemüsebaues recht lohnend gestalten. Wenige Morgen oes in fruchtbares Gartenland umgewandelten Wiesenlandes genügen, um den fleißigen Kolonisten in Netzowsfelde, Zerdinandstein usw. ein ausreichendes Einkommen zu ver- schaffen. Obstbäume findet man in allen Gärten ländlicher Besitzer und auch an Wegen gepflanzt - aber sogenannte Gbstbaumplantagen, in denen die Gewinnung von Obst die Hauptsache ist, gibt es nur sehr wenige in Pommern. Im Jahre 1910 zählte man in unsrer Heimatprovinz 2 099 874 Obstbäume. Die Viehzucht. Die Viehzucht ist nicht mehr wie früher von dem Besitz der Wiesen abhängig, da Klee, Lupinen, Bohnen usw., Kraftfutter als Stallfütterung Verwendung finden. Es gibt jetzt kaum ein Gut oder eine größere vorfschaft, die nicht ihre eigene Molkerei hätte. Butter, Käse und fette Milch werden verkauft, während die Magermilch neben den Kartoffeln zur Schweinemast Verwendung findet. Die Schafzucht ist in den wenig fruchtbaren Gegenden Pommerns beibehalten worden und liefert noch immerhin be- friedigenden Ertrag. Pommern behauptet in dieser Beziehung den ersten Platz unter den preußischen Provinzen. Größere Güter betreiben auch die Kufzucht von Pferden, die durch das Landesgestüt in Labes jede Förderung erhält. Sehr wichtig ist die Ge- flügelzucht. Tauben, Hühner, Enten und Gänse werden von großen und kleinen Besitzern gehalten. Besondere, von der Landwirtschaftskammer unterhaltene Geflügelzuchtanstalten sind dazu bestimmt, die Geflügelzucht zu heben und zu fördern. Zu einem wichtigen Gegenstand des Handels für kleinere Besitzer sind die Gänse geworden. Diese werden zu Tausenden aus Rußland eingeführt, dann fett gemacht und weiter verkauft, von alters her berühmt sind die Rügenwalder Spickbrüste. Mehr und mehr haben die Landwirte auch die wirtschaftliche Bedeutung der Zischzucht in ihren Wasserlöchern auf dem Zelde, Torfgruben und Seen erkannt und nutzen diese, z. T. mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer, aus. flbb. 39. Auf dem Landrücken, «phot, R. Richter, Stettin.)
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